Distance Learning in der Ernährung

Wie funktioniert distance learning in der Berufsbildung im Fachbereich Ernährung?

Die Pädagogisch Praktischen Studien finden derzeit nur in distance learning statt bzw. für die Schülerinnen und Schüler im homeschooling. Die Schulpraxis findet derzeit nur auf den Lernplattformen via MS Teams und ZOOM statt. Dabei sind die Studierenden sehr fantasiereich und setzten verschiedenste digitale Tools ein. Hier sind einige Beispiele, die auch an der HLW Reumannplatz und der HLTW Bergheidengasse bei den Schülerinnen und Schülern auf positives Echo gestoßen sind.

Lernen darf auch Spaß machen.

Die Studierenden Nathalie Neuber und Lisa-Maria Strasser zeigen hervorragende Beispiele mit Hilfe von selbst erstellten Youtube bzw. Erklärvideos, damit die Schülerinnen und Schüler vorbildhafte Praxisbeispiele sehen und nachmachen können. Iris Wimmer und Lukas Wiesinger zeigen den Einsatz unterschiedlicher digitaler Tools im Unterrichtsgegenstand Ernährung und Lebensmitteltechnologie. Schülerinnen und Schüler können mit ihren Smartphones und Tablets den Unterricht orts- und zeitunabhängig nachverfolgen bzw. selbstständig wiederholen.

Frau Strasser steigt mittels einer ABC Liste zum Thema Kaffee mit Hilfe von ZUMpad ein. ZUMpad ist ein Online-Werkzeug, um gemeinsam Texte zu erstellen oder Informationen zu teilen. Ein einzelnes „Pad“ ist wie ein digitales Blatt Papier.

ZumPad Verlauf

Durch das E-Tool Glücksrad Wheeldecide werden die Schüler*innen in drei Gruppen eingeteilt und erhalten ihren Arbeitsauftrag und ihr Thema zugeteilt. Für zirka 60 Minuten arbeiten die Schüler*innen selbstständig in Break-Out-Rooms, wobei Frau Strasser die verschiedenen Gruppen in den „Online-Räumen“ in Abständen immer wieder besucht und unterstützend Fragen beantwortet. Unter anderem sollen sie sich auch die beiden Videos zum Thema Kaffeezubereitung anschauen und diskutieren. Während des Videos bearbeiten die Schüler*innen ein Arbeitsblatt, dass im Anschluss verglichen wird. Hier sehen Sie einen Ausschnitte des Lernvideos zur Kaffeezubereitung.

Ausschnitt aus dem Lernvideo

Bildquelle: Lisa-Maria Strasser

Das zweite Beispiel ist eine fachpraktische Stunde zum Thema Nudelteig, Backtriebmittel und zum Schluss erstellen die Schüler*innen ihr eigenes Mikro-Kochbuch. Dieser Unterricht findet in einem ZOOM Raum statt. Als Einstieg wird durch Bildkärtchen die richtigen Nudelarten von den Schüler*innen genannt, danach wird die Rezeptur mit Hilfe einer Power Point Präsentation und eines Arbeitsblattes im Lehrer*innen-Schüler*innen Gespräch erarbeitet. In Break-Out- Sessions wird das Thema Backtriebmittel unterstützend durch zwei Youtube Erklärvideos in Kleingruppen erarbeitet. Auch hier hilft Frau Neuber, indem sie die Räume wechselt. Die Schüler*innen erarbeiten kollaborativ die zu erarbeitenden Aufgaben und im Anschluss erstellen sie ihr ganz persönliches Mikro-Kochbuch, wobei sehr kreative Produkte entstehen. Frau Neuber gibt den Schüler*innen ein Muster vor, dass sie befüllen können. Die Schülerinnen und Schüler fotografieren selbstständig ihre Speisen, die sie zu Hause gekocht haben. Es sind teilweise sehr großartige fantasiereiche Produkte. Als Festigung ist noch ein kleines spielerisches Quizizz vorgesehen.

Sehen Sie sich das YouTube Video zum Thema Backtriebmittel Apfel-Zimt Cupcakes an, das von Frau Neuber erstellt wurde.

https://bit.ly/3lG5zBm

Beispiele von Mikro-Kochbüchern der Schülerinnen Ivana und Tatjana, Schülerinnen der HLW Reumannplatz.

Das dritte Beispiel ist eine Unterrichtsstunde in Ernährung und Lebensmittetechnologie bei der Studierenden Iris Wimmer. Es handelt sich um einen vierten Jahrgang zum Thema Ernährungs- & Konsumverhalten. Die Präsentation des Unterrichts findet zwar in dem Konferenztool Zoom statt, aber alle Materialien wurden in MS Teams angelegt.

Als Einstieg zum Thema Ernährungs- und Konsumverhalten wird eine Umfrage über Doodle erstellt. Jene Schülerinnen und Schüler, die mit der Beantwortung der Frage bereits fertig sind, können mit dem E-Tool Learning App spielerisch an einem Quizz teilnehmen.  Im Anschluss werden die Ergebnisse der Umfrage miteinander besprochen. In der Erarbeitungsphase arbeiten die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe einer Power Point Präsentation im Lehrer*innen-Schüler*innen Gespräch. Das Quizz-E-Tool Kahoot wird unmittelbar nach der Wissensvermittlung gemeinsam gespielt. In den anschließenden Gruppenarbeiten in vier Break-Out-Rooms erarbeiten dieLernenden ihr zugewiesenes Thema (Erhebung zum Konsumverhalten und Lebensmittelverbrauch) und halten in einem Google-Docs-Dokument gemeinsam ihre Erkenntnisse fest. Im Plenum werden diese Ergebnisse vorgestellt und diskutiert. Als Festigung ist ein Quizizz durchzuführen und das Ergebnis wird fotografiert und an die Lehrende übermittelt. Als Feedbackmethode wurde der Online Fragebogen Survey Monkey gewählt.

Als Abschluss das vierte Beispiel von Herrn Wiesinger auch eines Ernährung und Lebensmitteltechnologie Unterrichts in einem vierten Jahrgang zum Thema Ernährung älterer Menschen. In diesem Fall wurde die Methode Bildanalyse gewählt als Einstieg und Motivation in das Thema. Die Lernenden haben in fünf Minuten Zeit ihre Gedanken und Eindrücke auf dem Brainstorming Tool Padlet zu posten. Im Anschluss werden die Beiträge gemeinsam besprochen. In der Erarbeitungsphase kommen verschiedenste E-Tools zum Einsatz: LearningApps, Fotocollage mit Hilfe von E-Tool FotoJet und kollaborative Gruppenarbeit in PublicPad (PublishWith.me). Zur Festigung kommt die Methode Tabu zum Einsatz, wobei der Lehrende im Privatchat den Schülerinnen und Schüler einen Begriff schreibt und die Lernenden müssen diesen Begriff erklären, wobei die restlichen Schülerinnen und Schüler ihn erraten sollen. Als Feedbackmethode wurde eine sehr kreative Zeichnung gewählt, die hier abgebildet wird.

Feedbackmethode erstellt und Bildquelle: Lukas Wiesinger 5. Semester

Die Studierenden bewegen sich auf digitalem Terrain mittlerweile sehr sicher und vor allem sehr kreativ. QR-Code Tools und URL-Verkürzter sind mittlerweile fix in den Alltag eingebundene Gadgets, die aus dem Alltag nicht mehr weg zu denken sind.

Nach dem Motto „Spaß am Lernen“, werden neue Lehr- und Lernformen kreiert. Die Vorbereitungen sind anspruchsvoll, innovativ und zeitaufwendig, aber der Stolz über die großartigen Leistungen und die Rückmeldungen der Lernenden sind unbezahlbar schön!

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