Zöpfchenpolitik in der Schule?

Noch vor der Covid-19 Pandemie gab es große Aufruhr bezüglich der Freitags-Demonstrationen. Schülerinnen und Schüler demonstrieren mit dem Ziel die Politik in Bezug auf den Klimawandel endlich wachzurütteln und Maßnahmen für den Umweltschutz zu setzten. Ein Bericht von Katharina Siegl, Studierende im dritten Semester des Fachbereichs Ernährung am Institut Berufsbildung zum Thema Klimawandel und Nachhaltigkeit im Rahmen der Lehrveranstaltung Fachdidaktik Betriebsmanagement.

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Der Name Greta Thunberg und die Person, die dahinter steckt, führt die Bewegung „Fridays for future“ und deren Schulstreiks an. Die von den Politikern gern genannte „Zöpfchen“ Greta ist nun weltberühmt und erfreut sich großer Beliebtheit. Immer mehr Schülerinnen und Schüler unterstützen diese Bewegung und somit muss in der Schule Aufklärung über den Klimawandel und Umweltschutz stattfinden!

Wie hängt nun die Ernährung mit dem Umweltschutz zusammen?

Ernährung beeinflusst in vielerlei Hinsicht den Klimawandel. In der Schule muss diesbezüglich Bewusstseinsschaffung stattfinden. Umweltbildung beschäftigt sich mit der Beziehung Mensch und Umwelt. Den Schülerinnen und Schülern muss bewusst gemacht werden, dass jede Plastikflasche,
welche sie sich tagtäglich vom Getränkeautomaten runterlassen, eine
Belastung für die Umwelt ist. Die einfachste Lösung für dieses konkrete Problem, ist die Mitnahme von Getränken in Mehrweg-Glasflaschen von zuhause. Einfache Lösungsfindungen, wie diese, können in der Schule erreicht werden. Ein weiterer Aspekt, welcher im Unterricht behandelt werden muss, ist der Fleischkonsum und der damit verbundene CO2 Ausstoß und die Methangas-Belastung. Der ökologische Fußabdruck,
welcher angibt, wieviel natürliche Ressourcen ein Mensch zum Leben braucht ist stark von der individuellen Ernährung und dem Essverhalten des Menschen abhängig. Auch die Bedeutung von Regionalität und Saisonalität ist dabei essentiell. Nachhaltigkeit hängt viel mit der eigenen Einstellung zusammen. Ist es notwendig jeden Tag Avocado aus Übersee zu
frühstücken und Chiasamen in rauen Mengen zu konsumieren?

Das Ziel der Nachhaltigkeit ist es die Bedürfnisse der gegenwärtigen Zukunft zu befriedigen, ohne die Bedürfnisse der zukünftigen
Generation zu gefährden.

Nachhaltigkeit beruht auf dem magischen Dreieck, welches aus der Ökologie, dem Sozialen und der Wirtschaft besteht. Diese drei Komponenten müssen zusammenarbeiten, um Nachhaltigkeit zu erhalten beziehungsweise zu fördern. Die Ressourcen der Erde werden immer noch zu stark in Anspruch genommen und die Luft immer noch zu stark mit Schadstoffen belastet, dies führt auch auf die wachsende Bevölkerung zurück.

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Des weiteren gibt es 17 „global goals“, welche das Ziel verfolgen bis 2030 eine bessere Welt für Tier, Mensch und Umwelt zu schaffen. Dabei werden auch die Aspekte Armut, soziale Ungleichheiten, Bildung und die Regierungen beleuchtet.

Die Konzentrationen der wichtigsten langlebigen Treibhausgase Kohlenstoffdioxid, Methan und Lachgas steigen unterdessen an.
Die Konzentration von CO2 stieg seit Beginn der Industrialisierung um 44 % auf rund 410 ppm, den höchsten Wert seit mindestens 800.000 Jahren. Ziel ist es also hierbei, die Treibhausgase zu minimieren, denn die Folgen der Erderwärmung sind, dass Polkappen schmelzen, Wetterextreme zunehmen, der Meeresspiegel steigt und Pflanzen nicht mehr in ihren eigenen Herkunftsregionen wachsen.

Ernährung nachhaltig gestalten

Um die Ernährung nachhaltiger zu gestalten gibt es folgende einfache Tipps zur Umsetzung eines nachhaltigen Ernährungsstil:
• regionale Bauern fördern
• biologische Landwirte unterstützen
• auf saisonale Lebensmittel setzten
• Lebensmittel selbst anbauen
• Unverpackte Lebensmittel verwenden
• Tierische Produkte verringern und pflanzliche bevorzugen
• Fairtrade Produkte kaufen
• mit Wasser sparsam umgehen

Zum Schutz der Umwelt ist es ganz wichtig, die Menge an Müll, die täglich produziert wird, drastisch zu reduzieren. Nachhaltigkeit fängt zuhause an, deshalb im Folgenden ein paar Hinweise, um den persönlichen Müllberg zu verringern:

  • Unverpackte Lebensmittel kaufen
  • Selber Obst und Gemüse anbauen
  • mit einer Einkaufsliste und einer Einkaufstasche einkaufen gehen
  • auf die Mülltrennung achten
  • Wiederverwendbare Verpackung nutzten, in Form von Glas oder Metall

Der ökologische Ernährungskreis zeigt die Bestandteile einer ausgewogenen Ernährung und konkrete Beispiele für eine
saisonale Lebensmittelauswahl. Berücksichtigt werden auch die Aspekte
Regionalität, BIO, Fairer Handel, Transportwege und alternative Produkte.
Es gibt zahlreiche Ansätze für nachhaltiges Handeln, doch wenn die Schülerinnen und Schüler Nachhaltigkeit lernen und umsetzten sollen, dass muss die Schule mit der Lehrerschaft ein Vorbild sein und nachhaltige Ziele setzten und dieses auch realisieren. Einige Beispiele für eine nachhaltige Schule sind die Verwendung von Recyclingpapier, die achtsame Mülltrennung, das Anbieten von biologischen Speisen in der Kantine und ein Umweltsprecher.

„Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt!“

Mahatma Ghandi

Autorin: Katharina Siegl, E3 Fachbereich Ernährung