Studie zum Distance Learning an Wiener HTL´s
Unter Mitarbeit von 15 Studierenden der PH Wien (Bachelorstudium Fachbereichs Facheinschlägige Studien ergänzende Studien) in der Lehrveranstaltung „Professionalisierung als berufslebenslanger Prozess“ wurden mehr als 600 Schüler*innen (Fachschule, HTL) und Studierende (Kolleg, Abendkolleg) zum Thema Distance Learning befragt. Fokus war die Bedeutung der direkten Interaktion aller Beteiligten (Schüler*innen, Lehrer*innen)
Kreuze an, welche Vorteile normaler Unterricht (Präsenz) gegenüber Onlineunterricht hat:
Wesentliche Ergebnisse:
Bedeutung sozialer Interaktionen
- Es ist wichtig, auch im Onlineunterricht gelobt zu werden, hier stimmten – interessanterweise – vor allem Ältere (12.+13. Schulstufe) zu. An und für sich wurde hier erwartet, dass Jüngere dieses Lob benötigen, um motiviert zu sein.
- Dass Lehrer*innen zugeben, sich irgendwo nicht auszukennen, wurde als eher wichtig eingestuft
- Als Vorteile von Präsenzunterricht erreichten folgende Punkte die höchste Zustimmung: „direkte Gespräche mit der Lehrkraft möglich“ und „Nachfragen einfacher“, wichtig waren aber auch: „Zusammenarbeit mit Mitschüler*innen einfacher“ und „Reaktion der Lehrkraft auf Verhalten der Schüler*innen besser erkennbar“
Weitere Ergebnisse
- Wichtig waren – genauso wie im Präsenzunterricht – klassische Qualitäten guten Unterrichts: Stoff ist gut strukturiert, welche Leistungen zu erbringen sind, ist transparent
- Bei der Frage, ob auch in Zukunft ein Teil des Unterrichts online erfolgen soll, gab es eine geringe Einigkeit – in Summe wurde hier aber zugestimmt, vor allem von den Jüngeren
- Hinreichende Pausen sind wichtig
- Der Aussage, dass Onlineuntericht „genauso gut ist wie Präsenzunterricht“ erreichte immerhin eine mittelmäßige Zustimmung, wird aber (ebenfalls mit mittlerer Zustimmung) anstrengender empfunden. Ältere stimmten hier weniger zu.
- Die technische Ausstattung zuhause ist gut/sehr gut, die meisten haben einen eigenen Laptop. Wichtig ist dabei, dass zuhause eine ruhige Arbeitsumgebung herrscht. Dass dies im Präsenzunterricht besser sei, wurde nur von Wenigen angekreuzt
- Dass ältere Lehrkräfte (>35 Jahre) mit dem Onlineunterricht besser zurecht kommen, fand nur mäßige Zustimmung.
- Der Schichtbetrieb wurde kritisiert.
- Es gab keine erkennbaren Unterschiede zwischen Burschen und Mädchen.
Bei offenen Antworten dominierten auf die Frage, wann Onlineunterricht gut sei:
- Wenn andere Kriterien guten Unterrichts erfüllt sind (gute Struktur, auf Interessen eingehen, etc.);
- Wenn Workload nicht zu hoch ist (zu viele Arbeitsaufträge für zu Hause, zu dichte Info im Unterricht,..)
- Wenn der Unterricht abwechslungsreich ist
- Wenn eigenständige Zeiteinteilung möglich ist
- Wenn ich mir Zeit erspare (z.B. durch geringere Fahrzeit)
- Wenn außerfachliche Zuwendung des Lehrers/der Lehrerin stattfindet (Gespräch etc.)
- Wenn Interaktion mit den Schüler*innen stattfindet (wenn im Unterricht auf Einzelne eingegangen wird)
- Wenn klare Aufgabenstellungen gegeben werden
- Wenn Unterricht wertschätzend erfolgt
Beitrag erstellt von Veronika Ebert, HTL 17